Kapselfibrose nach Brustvergrößerung
Nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten besteht immer ein gewisses Risiko, eine Kapselfibrose zu entwickeln. In diesem Artikel klären wir Sie darüber auf, was das eigentlich ist, wie das Risiko sich senken lässt und wie es mit einer Versicherung bei Kapselfibrose aussieht.
Was genau ist eine Kapselfibrose in der Brust?
Bei einer Kapselfibrose bildet sich um die eingesetzten Silikonimplantate eine Hülle aus Bindegewebe. Dies ist eine natürliche Schutzreaktion des Körpers, da das Implantat als Fremdkörper angesehen wird. Allerdings fällt die Dicke der Schutzschicht unterschiedlich aus, je nach Ausprägung der Fibrose. Im normalen Fall ist das Bindegewebe sehr weich und gibt auf Druck nach. Dann kommt es zu keinen Beschwerden.
In anderen Fällen besteht die Möglichkeit, dass sich eine sehr harte, unelastische Hülle um die Implantate bildet. Extreme Spannungsgefühle und Schmerzen sind die Folge, was bereits ab dem 2. Stadium der Fall ist. Im 3. Stadium besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich die Hülle zusammenzieht. Die Brust verformt sich und es zeigen sich Asymmetrien.
Symptome einer Kapselfibrose in der Brust
Je nach Stadium äußert sich eine Kapelfibrose mit folgenden Anzeichen:
- Schmerzen oder Spannungen im Brustbereich
- Brust verformt sich und das Implantat verändert sich
- das Implantat verdreht oder verschiebt sich innerhalb der Brust
- die Bindegewebeschicht fühlt sich hart an
- es bilden sich Asymmetrien im Bereich der Brust
Insgesamt wird bei der Schutzreaktion zwischen 4 verschiedenen Stadien unterschieden. In Stadium 1 nach Baker ist nur eine minimale Verhärtung spürbar, während sich das Stadium nach Baker 4 durch eine Deformation der Brust und eine deutliche spürbare Kapsel auszeichnet.
Die verschiedenen Stadien / Grad nach Baker
Die Brust ist noch sehr weich und hat eine natürliche Form, eine Kapsel ist nicht zu erkennen und lässt sich auch nicht ertasten.
Die Beschaffenheit der Brust hat sich verändert, was aber nicht sichtbar ist.
In diesem Stadium lässt sich die Verhärtung ertasten. Gleichzeitig verformt sich die Brust deutlich sichtbar.
Zusätzlich zu den Symptomen in Stadium 3 kommen im letzten noch starke Schmerzen und Spannungsgefühle hinzu.
Wie verläuft die Behandlung einer Kapselfibrose in der Brust?
Eine Kapselfibrose in der Brust lässt sich mittels eines speziellen Fibrosenschnitt, welcher endoskopisch durchgeführt wird, behandeln. Es wird ein Schnitt in der Kapsel gemacht, um dem Silikonimplantat wieder mehr Raum zu geben.
Eine Alternative zur operativen Korrektur stellt eine Behandlung mit moderner Ultraschall-Technologie dar. Die Ultraschallwellen bewirken eine Förderung der Durchblutung. So wird das Gewebe besser mit Sauerstoff versorgt und Fibrosen lösen sich im Rahmen von mehreren Sitzungen auf. Diese Methode kommt allerdings nur bei schwach ausgeprägten Kapselfibrosen infrage.
Handelt es sich dagegen um eine Fibrose in Stadium 3 oder 4, ist meist eine Entfernung oder ein Austausch des Implantats notwendig.
Zahlen Krankenkassen eine Kapselfibrose
oder muss man die Kosten selber tragen?
Dies hängt unter anderem davon ab, aus welchen Gründen die Brustvergrößerung erfolgt ist. Lag keine medizinische Indikation vor, werden in der Regel auch nicht die Kosten für eine Behandlung einer Kapselfibrose übernommen. Auch dann nicht, wenn die erneute OP aus medizinischen Gründen zwingend notwendig ist. Alleine die Kosten für die Entfernung werden von der Krankenkasse übernommen. Den Wechsel der Implantate, Nachsorgeuntersuchungen oder einen stationären Aufenthalt müssen Sie selber zahlen.
Empfehlenswert ist es, eine Folgekostenversicherung für Brustvergrößerung abzuschließen. Diese wird auch oft als Zusatzversicherung für Kapselfibrose bezeichnet und gilt für rund 3 Jahre nach der OP. Sollte es in diesem Zeitraum zu einer Fibrose und einer Behandlung kommen, werden die Kosten von der Versicherung getragen.
Gibt es eine Versicherung für Kapselfibrose – wenn ja, welche?
Die Gesellschaft Medassure bietet beispielsweise eine Folgekostenversicherung für Brustvergrößerung an. Bei dieser Versicherung sind Behandlungskosten in einer Höhe von bis zu 300.000 Euro abgesichert. Monatliche Beiträge fallen nicht an. Stattdessen leisten Sie eine einmalige Zahlung für den dreijährigen Schutz.
Was kostet eine Zusatzversicherung für Kapselfibrose?
Die einmalige Versicherungsprämie für die spezielle Folgekostenversicherung beläuft sich in der Regel auf 250 bis 500 Euro.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Kapselfibrose?
Aussagen zur Wahrscheinlichkeit sind schwer zu treffen, da verschiedene Faktoren bei der Bildung eines Stadiums 3 oder 4 eine Rolle spielen. Grundsätzlich entwickeln etwa 15 Prozent der Frauen, die sich einer Brustvergrößerung unterzogen haben, eine Fibrose, die Beschwerden verursacht. Allerdings müssen sich nur etwa 5 Prozent der Betroffenen einer erneuten OP unterziehen.